- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
140-141

(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Die Hitze ist ein Bestand-Theil unterschiedlicher Körper. §. 95

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aufzulösen, und mit dem flüchtigen Salmiack Spiritus,
so mit Kalck bereitet, macht es eine besondere Art von
Seiffe; Eigenschafften, welche die fetten Oele gleichfals
bekommen wenn sie einige male destilliret werden, da sie
auch als den die Hitze von Feuer annehmen müssen. Sie
setzet sich auch in die Zwischenräumchen einiger Salze;
als, bis zur Weisse calcinirten Vitriol, Sal Ammoniacum
fixum, Terra foliata tartari, u. m. Das Wasser aber
kan solche Hitze wieder austriben. Auch kan die in die
Enge gebrachte Vitriol-Säure und die Phosphorische
Säure, weil sie zimlich Feuer fest sind, ein gut Theil
Hitze annehmen, und obgleich die andern mineralischen
Säuren aus Mangel ihrer Feuer Beständigkeit solche aus
dem Feuer nicht anziehen können, so sind doch sie nicht
weniger geschickt die Hitze in groser Menge anzunehmen.
Sie gleichen in diesen Stück dem flüchtigen Alkali, denn
wenn der Salmiack mit einem caustischen fixen Laugen
Salze oder ungelöschten Kalck destilliret wird, so
verbindet sich die Hitze aus diesen scharffen Salze mit dem
flüchtigen Alkali und die Säure des Salmiacks mit dem
Kalck. Komt zu diesem flüchtigen Alkali eine Säure, so
wird die Hitze recht fühlbar ausgestossen. Eben so ist
es mit den schwachen mineralischen Säuren beschaffen.
Man giesse Vitriol Oel auf Meer Salz in einer kleinen
Retort, man steche dem Hals der Retorte in einen
Recipienten in welchen (Recipienten) etwas Wasser
enthalten, so wird das Wasser ohne Feuer warm werden.
Denn die Vitriol Säure verbindet sich mit dem Laugen
Salze des Meer Salzes, da durch wird seine Hitze loß,
diese vereiniget sich so gleich mit der Salz-Säure, und
wird nachdem das Wasser in Recipienten sich mit dieser
Säure verbunden, wieder aus gestossen. Hieraus
erhellet auch das so ausser ordentlich gehaltene Phänomen:
Daß das Oleum Vitrioli auf Salz gegossen zu kochen
scheinet und doch kalt ist, dahin gegen die Dünste in der
Luft sich erhitzen. Ich bin überzeuget daß diese Hitze kein
neues Productum ist, sondern bloß von denen in der
Luft vorhandenen Feuchtigkeiten herrühret: das Kochen
ist nichts besonders, denn die Salz-Säure ist in ihren
trockenen Zustande allemal elastisch. Der rauchende
Spiritus Nitri wird auch mit Wasser und in der Luft
warm. Es ist merckwürdig daß die Hitze einige
Säuren austreibet, und ohne Feuer diese Säuren die Hitze
wieder austreiben. Es sind mehrere der gleichen
Verwandschafften in der Chemie bekannt, wo die Hitze sie
auch umwendet, vieleicht kan folgender Versuch etwas
Licht in dieser Sache geben: Ich füllete ein Glas mit
Luft-Säure, und legte etwas fein geriebenen
neugebranten Kalck darin, darauf vermachte ich es genau und
setze es umgewandt in ein klein Gefäß mit Oel. 8 Tage
nachhero öffnete ich dieses Glas umgewandt unter dem
Wasser und sahe mit Verwunderung das kein Wasser in das
Glas stieg, wie aber ein wenig Waßer zu kam wurde die
Luft so gleich absorbiret. Solten wohl der gleichen
Salze ihr Waßer erstlich durch die Hitze verliehren, und
alsdenn die trockene Säure eine geringere Anziehung zu
denen absorbirenden Körpern haben als die Hitze?

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